Wenn man Blantyre googlet und dann nach Karten schaut, begegnet einem gerne sowas. Eine Einteilung Blantyres in verschiedene Stadtteile mit den unterschiedlichsten Namen und eine Fläche, deren Größe kaum einschätzbar ist. Ich lebe in dieser Stadt und hatte bis jetzt nicht den blassesten Schimmer von einigen Teilen. Meine Definition von Blantyre umfasst wenige Stadtteile, in denen ich mich größtenteils aufhalte, was dann aber auch nur Blantyre Central, Soche, Limbe, Chichiri und ein bisschen Ndirande einschließt. Es ist nicht so, als hätte ich noch nichts anderes von Blantyre gesehen, aber die Stadtteile lassen sich für mich auch schwierig zuordnen. Aber wie gesagt, den größten Teil meiner Zeit verbringe ich in den eben genannten Gebieten.

Um eine nähere Vorstellung davon zu vermitteln, wo ich mich aufhalte, was ich dort mache, wie lange ich von einem Ort zum anderen brauche, hab ich an dieser Stelle mal Google Maps ausgepackt.
Mein zuhause befindet sich in Soche, was auch das Erste ist, was ich auf die Frage, wo ich wohne, antworte. Zu Soche gehört auch der Soche Berg, auf welchen ich bereits gewandert bin. Bis zur Spitze braucht man ungefähr 1h-1,5h und ist eine Wanderung mit recht starker Steigung. Zumindest meiner Meinung nach.
Auch in Soche, befindet sich der Zingwangwa Market, welcher von uns zu Fuß knapp 20min entfernt ist. Dort findet man viele verschiedene Dinge, von Elektronik, über Kohle-Herde bis hin zu frischen Lebensmitteln. Trotz das er so nah liegt, gehen wir eher seltener dort hin.
Ich persönlich mag den Blantyre Market am liebsten. Er liegt sehr nah an der Innenstadt, ist jedoch nie überfüllt und ist relativ offen gestaltet. In seiner Nähe befindet sich zusätzlich das Jacaranda Cultur Center auch bekannt als Alliance Francaise. Dort hatten wir insgesamt 10 Chichewa Stunden, weshalb ich jetzt sagen kann: Ndimakhala ku Soche koma ndikuchokera ku Germany ndipo Magdeburg ndi kwathu. Was so viel bedeutet wie: ich lebe in Soche aber komme aus Deutschland und Magdeburg ist mein Zuhause bzw. Heimat.
Sowohl das Jacaranda Cultur Center, als auch der Blantyre Market sind ungefähr 15min mit Taxi oder Motorbike entfernt.
Die Innenstadt von Blantyre unterscheidet sich in meinen Augen stark vom Rest der Stadt. Hier befinden sich viele Banken, Hotels und Restaurants, weshalb dieser Teil der Stadt eine große Anzahl an modernen Gebäuden aufweist. Man findet immer mal wieder in der ganzen Stadt Gebäude, die sich optisch abheben, vor allem an den Hauptstraßen, aber dort sind sie besonders zentriert. Allzu häufig halte ich mich dort jedoch nicht auf. Meistens gehen wir einigermaßen außerhalb dieses Kerns Essen oder Shoppen und auch ansonsten haben wir in diesem Gebiet eigentlich nichts zu tun.
Ähnlich sieht es in Limbe aus. Hier befindet sich der dritte große Markt (von dem ich weiß). Er ist der größte und damit auch der meistbesuchteste. Aus meiner Perspektive ist er jedoch durch seine Größe ein wenig unübersichtlich, gleichzeitig bietet er eine gute Möglichkeit, so ungefähr alles zu finden. Hier werden besonders viele Schuhe und Kleidung in verschiedensten Formen und Farben verkauft, man findet aber auch alles an elektrischem Zubehör oder einfache Dinge, welche man auch in Supermärkten sieht.
Limbe ist auch eine zentrale Anlaufstelle für viele Minibusse, weshalb wir hier vorallem bei dem Schulbesuch von der Makhetha Primary School vorbeikommen. Wer alle bisherigen Einträge gelesen hat, dem sollte Makhetha bekannt vorkommen, denn 5min Fußweg von der Schule befindet sich der Makhetha Market, auf welchem wir die Aufräumaktion Anfang September hatten. Eingekauft habe ich hier noch nie und aufgrund der Erreichbarkeit wird er wahrscheinlich auch nie eine Anlaufstelle für Lebensmittel für mich werden.
Relativ nah zur Makhetha Primary School liegt die Matope Primary School in Ndirande. Die zweite der drei Schulen, welche wir mittlerweile regelmäßig besuchen. Die Dritte ist nicht auf der Karte eingezeichnet weil sie ein wenig außerhalb Blantyres, relativ südliche liegt. Sie ist auch die einzige Secondary School, welche wir abdecken. Derzeit haben wir die Schulbesuche immer Montags, Dienstags und Freitags, wobei wir an jedem Tag an nur einer Schule sind. Montags in der Secundary School, Dienstag in Makhetha und Freitag in Matope.
Zu meiner Arbeit gehört aber auch ein monatliches Meeting, welches immer am letzten Freitag des jeweiligen Montas im Office stattfindet. Das Office ist letztenendes ein einzelner Raum auf dem Gelände einer Schule, aber mehr brauchen wir auch nicht. Es liegt in der Nähe von Shoprite, weshalb wir gerne unseren Einkauf im Anschluss machen. Shoprite ist eine recht westlich angelegte Einkaufskette aus Südafrika, in der man fast alles findet, was man auch in Deutschland bekommen würde. Zu meiner Überraschung auch Lindt Schokolade und Haribo Gummibärchen, über den Preis wollen wir an der Stelle aber nicht reden 🥲
Von dort bis nach Hause nehmen wir vorallem nach dem Einkaufen von 5l Wasserflaschen gerne ein Taxi, weil die schon wirklich sehr schwer werden können und nach nur 10min sind wir dann auch auf dem Campus.

Soooo nun kurz zum Campus. Ich hab mal eine Skizze gemacht, die ich jetzt einfach erkläre. Also wie bereits bekannt sein sollte, lebe ich in einer Gated Community, um dem Namen nun auch gerecht zu werden, ist das Grundstück von einer Mauer umgeben (der rot-orange Rahmen). Das Grundstück ist für verschiedene Menschen zugänglich. Es gibt zwei große Parkplätze (in gelb), wobei man diese nur von einem Eingang aus über die Wege (braune Linien) erreichen kann. Die Community hat eine eigene Kirche (graues Gebilde), wobei die Zeichnung geschummelt ist, denn in Wirklichkeit erinnert es eher an ein einfaches Haus mit einem großen Raum (zumindest von außen, ich muss gestehen, ich war noch nicht drin). Sie dient aber auch verschiedenen Veranstaltungen mit teilweise internationalen Teilnehmern. Ich schätze für genau diese Veranstaltungen ist auch das große Zelt (graues Oval neben dem Parkplatz). Folgt man dem Weg, findet man bald den Turm (eines der Häuser in schwarz). Hier leben Anna, Elsa und unser Neuzuwachs Edda. Sie haben im Turm ihre Zimmer mit Bett, Sitzmöglichkeit, Dusche und Toilette. Kochen können Sie nur bei uns unten im Haupthaus, welches aber nur wenige Meter den Weg entlang ist.
Gegenüber von uns auf der anderen Seite des Weges liegt das Haus von Sekani. Nahe ist auch das Baumhaus (rosa-rotes Haus in grünem Ding, das Grüne soll einen Baum darstellen).
Hinter dem Baumhaus befindet sich eine Wand aus Bananenpflanzen (Grüner länglicher Streifen), folgt man diesem, erscheint dort irgendwann eine Lücke (hab ich nicht eingezeichnet), welche auf einen Trampelpfad (hellbraun Strich) zwischen zwei Feldern (hellbraune/beige Flecken) führt. Anschließend kommt man zu vielen verschiedenen Häusern, darunter auch ein ganz besonderes, das Riverhouse (in rosa-rot mit blauen Wellen darunter).
Und das ist letztendlich unser Campus und alles was es so grob über ihn zu berichten gibt. Ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick, sowohl in Blantyre und mein Leben hier, als auch in den Campus vermitteln.

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